Matrjoschkas zählen zu wirklichen Sammelobjekten.

Matrjoschkas das sind die kleinen, hölzernen Puppen aus Russland, die man am Baum aufklappen und ineinander stapeln kann. Mittlerweile hat sich ein richtiger Kult um die Matrjoschkas entwickelt. Auf Postkarten kann man diese russischen Puppen leider nicht allzu häufig entdecken. Falls sich jemand darauf spezialisiert hat, ist seine Suche also nicht ganz so einfach. Bei den „echten“ Matrjoschkas sieht es aber anders aus. Gerade auf Flohmärkten werden sie häufig angeboten. Sammler zahlen für seltene und besonders schöne Exemplare auch gerne mal ein kleines Vermögen. Aber woher genau kommen diese Püppchen eigentlich?

Vielerorts sind Matrjoschkas auch unter dem Namen „Babuschka“ bekannt, was eigentlich so viel wie „Großmütterchen“ heißt. Der Name „Matrjoschka“ (russisch: матрёшка) ist aber auf den zur Entstehungszeit der Matroschkas im 19. Jahrhundert beliebten Mädchennamen Matrjona zurückzuführen. In dem Namen steckt außerdem die Wurzel des lateinischen Wortes „mater“ (Mutter).

Seit Ende des 19. Jahrhundert gibt es Matrjoschkas

Die Matrjoschkas scheinen sich aus der langjährigen Tradition bemalter Eier und dem Vorbild der japanischen Fukurokuju-Puppen entwickelt haben. Im Jahr 1898 bauten der Maler Sergej Maljutin und der Drechsler Wassilij Zwjozdotschkin die die ersten Matrjoschkas. Damals noch in Form bäuerlicher Frauen mit Kopftüchern und typisch russischen Kleidern. Ihre Matrjoschka bestand aus acht ineinander gestapelten Puppen. Übrigens. Eine der in dieser ersten Matrjoschka inne wohnenden Puppen soll sogar einen Jungen dargestellt haben. Matrjoschkas waren schon damals als Kinderspielzeug gedacht.

Die meisten Matrjoschkas werden auch heute noch per Hand geschnitzt und bemalt. Angefangen wird mit der kleinsten Puppe, an die die Nächstgrößere angepasst wird, bis die Reihe vollständig ist. Die meisten Matrjoschkas bestehen aus fünf bis sieben Puppen, doch es gibt auch einige mit deutlich mehr Puppen. Anschließend werden die fertig geschnitzten Puppen mit großen Augen, roten Bäckchen und einer prächtigen Tracht bemalt. Die Bemalung der Matrjoschkas gilt als die eigentliche Kunst, denn eine Matrjoschka galt als umso hochwertiger, je weniger sich ihre einzelnen Puppen voneinander unterscheiden. Die Matrjoschkas unterscheiden sich sowohl in ihrer Form – es gibt sie eher schlank oder ganz rundlich – als auch in ihrer Bemalung. Nehmt euch ruhig ein wenig Zeit und schaut euch in der oben abgebildeten Galerie die unterschiedlichen „Typen“ mal genau an. Es gibt auch heute noch die bäuerlichen Matrjoschkas, mit vorne zugebundenem Kopftuch und häufig Ähren, Pilze oder Beeren in der Hand. Daneben finden sich aber auch Puppen mit eher orientalischem Aussehen und einem muslimisch anmutendem Kopftuch.

Auch in der Bemalung und Verarbeitung und in der Größe unterscheiden sich die Matrjoschkas. Meine größte russische Puppe ist 30 cm hoch und hat einen Durchmesser von 12 cm. Die für mich schönste ist in den Farben blau und weiß gehalten. Die Präzision der Pinselführung und die deutliche Herausarbeitung der angedeuteten Perlen ist einfach fantastisch. Außerdem ist sie mit ihrem wirklich runden Bauch und der hohen Anzahl inne wohnender „Babys“ etwas ganz besonderes. Insgesamt 9 kleine Matrjoschkas verstecken sich in der nur 10 cm hohen „Mutter“. Die drei kleinsten habe ich für euch mal zusammen mit einer Ein-Cent-Münze fotografiert. Und selbst die allerkleinste ist noch bemalt.

Übrigens, Matrjoschkas gibt es in vielen verschiedenen Formen. Und sie stellen auch nicht nur Menschen dar. Ich habe Weihnachtsmann- und Eulen-Matrjoschkas. Solche besonderen Motive gehören allerdings schon zu den nicht so einfach zu ergatternden Sammlerstücken.

Fakt ist, dass kaum ein Tourist aus Russland ohne eine Matrjoschka zurückkehrt. Die gibt es mittlerweile, neben ihrer traditionellen Form, auch als Schmuck, Schlüsselanhänger und vielen weiteren Varianten auf Märkten und etlichen Läden zu kaufen.

Eine seltene Postkarte: Sandmann mit Matrjoschkas.Auf Postkarten spielen die Matrjoschkas nur eine ganz geringe Rolle. Allerdings habe ich eine Postkarten für euch gefunden, auf der sogar zwei dieser russischen Puppen zusammen mit den westdeutschen Sandmännchen abgebildet sind.

Und auch wenn ihr selbst begeistert seid, von den Babuschkas oder Matrjoschkas, dann schreibt mir doch, wie ihr zu dieser Leidenschaft gekommen seid und wo ihr eure  Lieblingsstücke erworben habt.