Keine Angst, es geht heute nicht um Werwölfe oder andere finstere Gesellen, die sich bevorzugt bei Mondschein ihre Opfer suchen. Heute soll es um eine spezielle Kartenart gehen, die, ähnlich der Litho’s, ihren Höhepunkt in der Zeit um die Jahrhundertwende – also um 1900 hatten. Wie bei den Litho’s handelt es sich bei den Mondschein-Karten in der Regel auch um sogenannte „Gruß aus …“-Karten und wie der Name schon sagt, ist immer ein tolles Vollmond-Motiv zu sehen. Gestaltet sind die Karten dabei im Effekt dieser Vollmondnacht, also fast schwarz bis bläulich gefärbt.
Einige Kartenschreiber der damaligen Zeit waren bereits mit Ironie unterwegs, denn nicht selten wurde der Mond mit einem süßen und in der Regel lächelndem Gesicht verziert. Auf anderen Mondschein-Karten wurde aus dem Mond einfach kurzerhand eine Sonne gezaubert und so die Nacht quasi zum Tag gemacht. Ein verliebter Kartenschreiber lies auch schon mal eine große Kullerträne entweichen, um zu zeigen, wie groß der Schmerz der Trennung ist.
Ob dies den Sammler solcher Karten allerdings erfreut oder nicht, entzieht sich leider meiner Kenntnis, vielleicht gibt mir ja mal einer Sammler eine kurze Info dazu. Wie immer liegt der Wert dieser Karten im Auge des Betrachters. Eines steht aber fest: Mondschein-Karten gehören nicht zu den Karten, die man „an jeder Ecke“ findet.
Für mich persönlich dient das Betrachten solcher Karten meiner Beruhigung, da die Ruhe der Nacht mir hilft, runter zu kommen, kein Stress, keine Hektik, einfach nur die Stille der Mondnacht und so kann ich mich meinen Träumereien und Sehnsüchten hingeben. Was geht euch beim Betrachten vom Mondschein durch den Kopf? Wie wirkt die Karte auf euch?
Euer Postkartendetektiv